Heemweh nach Berlin, uff nach Sucre

Sucre, 11.2. – 26.2.2013

Weeste, kennste ditte, da lebste den Traum auf Erden, lernst die janze Welt kennen, aber manchma, da packt es eenen einfach, da kricht man Heemweh, da hülft nüschte… Aber nach hauose fahren, dit jeht ja nicht immer, is ja keene Option, wennde keen Dukatenscheissa bist, also musste icke kreativ werden, bringt ja nüschts die janze Zeit nur Trübsal zu blasen. Kommt Berlin nüsch zu mir, muss ick eben nach Berlin kommen, oder mir eben uff die schnelle nen neuet kleenet Berlin suchen. Jesucht und jefunden, in Sucre im Süden Boliviens. Ick wees, dit is schwer zu glooben, ick hab ooch Bauklötze jestaunt, und hatte mächtig Pipi in den Augen. Dachte schon, die ham mir wat in Drink jeschüttet aber ick habs jefunden, meen kleen Berlin, mitten in Sucre. Jetzt denkta wa’scheinlich, der jibt an wie ne Tüte Mücke oder ick hatte schon wieder zu viele Mollen intus, wie soll den kleen Berlin in Sucre sein?

Hier isset: Cafe Kultur Berlin:

DSCF5096Standetjemäß ordentüsch jeschmückt mit nem Hoofen Berliner Bären, deutschet Bier, wat will man mehr so is man schon so weit droosen und so weit wech von der Spree.

Ick sach euch, dit janze Reisen, dit is och keen Zuckerschlecken, dit is fast wie harte Maloche. Manchmal gloob ick echt mir knutschtn Elch, die eenfachsten Sachen brechen mir die Latten vom Zaun, allet dooert Stunden, den janzen Leute hier fehlen paar Pfennich anna Mark. Nie weeste wat uff dich zukommt und sowieso klappt dit allet nie so wie dit soll. Und weeste, dit musste erstmal mit alle Haare uffn Kopp überstehen mit der eigenen Alten zu reesen. Dit is schon ne janz schöne Herausforderung. Uffn jeden Topp passt nen Deckel, und die ALte passt ooch wie de Faust aufs Ooge, aber dennoch is ditte nicht immer eenfach. Man hockt den janzen Tach nur uffeinander, da entsteht ja gerade zwangsloofig Reibung. Is ja nüsch so, dit icke gerade zart beseitet bin, aber manches JEsünst will man eegentlich doch lieber nich teilen. Wat solls, Jacke wie Hose, hamwa uns schon wieder janz jut zusammenjerooft. Dit leben is eben keen Ponyhof…. Aber ick bin abjeschweift…. Ick wollt ja eegentlich von meenem kleenen tollen Berlina Paradis erzählen. Ach, ick sach euch, dit Beste ha ick euch noch janüsch jesacht: Dit war nicht bloss ne Bar dit war och nen Hostel. Ick kann da wohnen und essen, ick dacht mich streeft nen Bus, dann muss icke ja kleen Berlin janüsch verlassen.

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Aber dit beste is – wie wa alle wissen, hab ick ne Potte oos Zwiwwelleder, kaum rinjeguckt, schon losjeheult – dit is billig wie Sau hier. Allet und immer. Dit war in dem Moment wie dit Paradis uff Erden, man muss ooch sagen, dit Hostel, dit is wie ne kleene aber feene Oase, hat allet wat dat Herz bejehrt, von Hängematte über Fernet-Coka Happy Hour, ick hab mir gefühlt wie Frau Holle im Winter. Muss ooch noch erwähnt werden, dit ditte Sucre hier och echt ne feine Stadt ist, knonke geradezu. Klonialarchitektur überall, schieke weeße Häuser, schön im Tal jelegen, und nicht zu hoch, so dit die Höjenkrankheet mir nichts mehr konnte.

DSCF5235 DSCF5172Hamwa ooch gleech – weil dit eben ooch so jünstig is – nochma bischen Spanish jelernt hier inna Schule, damit wa nüsch gleech janz verkommen. Und wenn och die janzen Bolles hier janz schön een anna Klatsche ham, ham wa wenigstens paar saubere Touristen jefunden, mit den dit gleech doppelt Spass jemacht hat, wennma ma durstig war. Und is nicht so, dit wir nur die Plautze rausjestreckt ham, hamwa uns ooch hin und wieder bewegt und den een oder anderen Oosfluch mitjenommen.

DSCF5094 DSCF5047 DSCF5150Hamwa hier den Hügel der Stadt bestiegen, ick hab mir fast nen Been ausjerissen, ick sach euch, ick steh ja eegentlich janüsch ma so schlecht im Saft, aber hier uff der Höhe, macht eenen jede Stufe zu schaffn, da haste keen Puste mehr, da is schweegen wirklich ma Jold wert, besonders für sone Labertasche wie icke dit bin.

DSCF5188 DSCF5223 DSCF5233Hab ick fast bischen die Zeet verjessen hier, sindwa schliesslich janze zwee Wochen jeblieben, so heemisch hab ick mir jefühlt. Och Mensch, Berlin, ick liebe dir und vermisse dir, Keule, auch wenn dit scheen war hier in kleen Berlin, dit warst eben doch nicht janz du, mehr so wie der Bayer in Mitte, der kann sich jeben wiea will, aber so janz mit Hand und Herz wird dit wohl nie wat. Aber is doch jeil, wenn eener sich wenigstens Mühe jibt….

Dit muss schon noch jesacht werden, wir ham hier veile jute Freunde jefunden, komischerweese nich een Berliner Jung dabei, aber dennoch allet dufte und leibesjewürzige Kerle und Bräute. Ohne die wär dit auch sicher hier nüsch annähernd so heemisch jewesen.

Sucre, dit war wat, ne feuchte Zeit, jeregnet hats, jesoffen hamse, jelernt hamwa och nen bischen vor allem fürt Leben….

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