Arugam Bay: Its pumpin man, six feet glassy, why not…

14.7. – 10.8. Arugam Bay

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Es gibt diese Zeiten auf Reisen, da ist man fast nicht auf Reisen, da fühlt man sich wohl, wie zuhause. Wahrscheinlich sogar wohler, denn die Sorgen sind weiterhin zu hause geblieben. Wahrlich, was will man mehr, als das was wir in diesen Wochen hatten? Wir blieben einfach die Zeit in Arugam Bay und richteten uns nach den ersten merkwürdig verschlumpften Tagen im Golden Beach ein, wo wir schliesslich fast noch 3 Wochen bleiben sollten.

Internet ist in Sri Lanka Mangelware, funktionierendes umso mehr. Jetzt im Nachhinein fällt es schwer alles Erlebte chronologisch zu erinnern und aufzuschreiben. Und aussderdem macht es keinen Unterschied – Sri Lanka war irgendwie fast zeitlos und daher passt es, diesen Bericht eher in Episoden zu gliedern.

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Episode 1: Geduld mit Wahl der Unterkunft

Soweit weiss ich noch, damit hat es begonnen. Nach 10-stündiger und 250 km weiter Fahrt vom Delhouse über Monaragala nach Arugam Bay, landeten wir in einem Guesthouse, dass uns der Taxifahrer empfahl. Es war wie ein Knast, der Aussenbereich durch Gitterstäbe von der Strasse getrennt, aber wenigstens sauber. Die erste Nacht war so laut, dass wir dachten lieber feiern zu gehen als zu schlafen, tagsüber kein Grund dazubleiben, da man sich eingesperrt fühlte. Aber es war ja auch egal: Für 2 Nächte taugt es, bevor wir etwas anderes finden. Gut das wir zu dritt waren und ordentlich Guesthouses abklappern konnten. Bei Mittagshitze durch die Stadt, vieles doch teurer als gedacht, manches noch ekliger als vorstellbar und insgesamt ausgebuchter als erwartet. 4 Stunden später haben wir unser neues Zuhause gefunden: The Golden Beach. Klein, familiär, direkt am Strand, freundliche Locals, sauber und vergleichbar günstig. Ein Bungalow direkt am Strand, ein Doppelbett ein, Einzelbett, perfekt für die Woche mit Bine und auch perfekt für die Zeit danach. 3 Fenster, die Zugluft ermöglichen, was bei ca 35 grad täglich sehr wichtig ist, ein Deckenventilator, falls es nicht reicht, Mückennetze die wir nie benutzten, ein großes Bad und eine kleine Terrasse. Wir haben ein neues zuahuse gefunden, und Arugam Bay sollte nach ersten Einfindungsschwierigkeiten einer unser gemütlichsten Reisestationen werden.

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Episode 2: Die Zeit mit Bine

Bine hatte ja schon viel mehr gesehen in Sri Lanka als wir beide, sie war schließlich bereits eine Woche früher dort und hat den ganzen Süden abgegrast, inklusive Nationalparks, Strände, Elefanten etc. Aber ihr fehlte noch die gewissen Sorglosigkeit und Reiseentspannung, die wir inzwischen perfektioniert hatten und die sie dringend brauchte um auch erholt zurück nach Deutschland zu kommen. Und was hilft am meisten um den Kopp frei zu bekommen? Genau, surfen. Für Bine als alte Snowboarderin doch bestimmt kein Problem. Während sie ihre ersten Stehversuche unabhängig von uns mit einem unfähigen und überteuertem Surflehrer machte, versuchten wir uns an den darauffolgenden Tagen als ihr Surfcoach. Es kann deprimierend sein am Anfang, aber Bine schlug sich gut und tapfer – trotz starkem Sonnenbrand auf den Beinen, trotz Muskelkater von Adams Peak und trotz der ganzen Crooks im Wasser, die immer im Weg waren. Ich denke auf jeden Fall wir haben sie in diesen paar Tagen bereits angefixt und sie wird im nächstem Urlaub auch wieder den Wellen hinterherreisen. Die restliche Zeit nutzten die Mädels zum Quatschen und Shoppen, vor allem Mitbringsel und Stoffe, aus denen man wiederum Mitbringsel nähen lassen konnte.

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Episode 3: Die Bewohner und Freunde des Goldenen Strandes

Wie schon so oft erwähnt, kommt es nicht unbedingt darauf an, wo man ist, sondern mit wem man unterwegs ist. Jeder kennt dieses Phänomen, wer er mit den Besten Leuten in den schlimmsten Läden unterwegs ist. Stimmt die Crew, dann stimmt die Stimmung. Arugam Bay ist besetzt von Surfern jeglicher Art. Israelis sammeln sich meist in großen Gruppen und sind dann anstrengend zu ertragen, wie fast alle großen Truppen anderer Nationen auch. Kanadier bilden vielleicht die positive Ausnahme, sie sind immer zu ertragen. Russen wahrscheinlich die negative, auch die Alleingänger strapazieren meist die Nerven. Die Leute die man trifft bestimmt oft der Zufall. Die gleiche Busfahrt, die gleiche Bar oder der Klassiker, das gleiche Hotel.  Und Klassiker sind gut und sie funktionieren, sonst hätten sie es ja nie zum Klassiker gebracht. So auch bei uns. Unsere beiden Nachbarn: Die Schweizer. Ganz ehrlich, ohne diesem schönen und freundlichem Land zu Nahe treten zu wollen, denk man doch bei Schweizern zuerst an etwas langsamere, gemütliche Zeitgenossen, vielleicht leicht spiessig und auf jeden Fall jedem Konflikt gegenüber neutral. Stereotypen – wie Regeln – brauchen Ausnahmen.

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In diesem Fall passten sie schon rein optisch nicht ins Bild der typischen Schweizer: Ein schwarzer Rastafari und ein südländischer Typ, der über und über tattoowiert ist. Dominik und Janiv. Wir sollten eine gute Zeit mit den Jungs haben. Ich verdanke Ihnen meine besten Surfsessions, sie unterstützten mich beim Entwenden von Brettern, versorgten uns mit Schokolade und Eardrops, und wir feierten am Strand bis zum Sonnenaufgang. Ein wiedersehen gibt es sicherlich in der Schweiz beim Snowboarden, und hoffentlich auch nochmal auf Sri Lanka beim Surfen am Golden Beach. Ich werde gar nicht anfangen euch zu vermissen, ich bcuhe euch einfach beim nächsten Surftrip dazu. Das gibt es ab jetzt nur noch im Paket.

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Dominik:

Man kennt diese Leute, ab 30 jammern sie übers Alter. Sie trauen sich nichts mehr zu. Dominik war das Gegenteil. Ende 30 mit der Energie eines 20jährigen. Brettsportler vor dem Herrn. Shiatsu Therapeut in der Schweiz, wer das nicht kennt, es ist irgendwas mit Voodoo. 6h Surfen – Für Dom kein Problem. Bis um 6 feiern und dann surfen – kein Problem. Immer ein Lächeln auf den schwarzen Backen, immer das Beste aus allem machen, sich gerne mal hier und da treiben lassen. Man muss aber auhc sagen, dass sein surfen mit Serviertablett auch fast an Schummelei grenzt. Das hat der Surfgott irgendwann auch erkannt und ihm eiskalt die Riesenflunder zerbrochen. Dom kommt bereits seit 98 nach Sri Lanka, kennt inzwischen das ganze Dorf, was – wie mir bemerkt haben – sowohl vorteilhaft als auch nachteilhaft sein kann. Mir fallen zu viele witzige Episoden ein, jedoch nur wenige, die man hier öffentlich breittreten kann.

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Janiv:

DJ und Komponist aus Basel. Ein Genie – wie Mozart : er erzeugte in einer einzigen lauen Sommernacht auf einer Iphone App den nächsten Welthit: Monaragala. Berühmt und berüchtigt in Abay war er bisher jedoch für seine Ähnlichkeit mit dem lokalen Drogenboss Big K, sowie seinen gewieften Sprachkenntnissen in Thamil. Unter den Surfer war er berüchtigt als der gefährlichste Mann im Wasser. Der Respekt, der ihm entgegenkam lässt sich am besten mit den Worten eines jungen surfers beschreiben, der mit ihm am Main Point draussen war, ohne von seiner Schweizer Herkunft zu wissen. „Today in the Lineup, there was this Guy, full of tats, i guess Gang Signs, and he had that Mustache, black as the night, i swear he was mexican, i was so scared… im pretty sure he had a gun in his Boardshorts.“ Tja, mit soclhen Typen will man besser kein Ghetto haben, gut dass er ne friedliche Seele war. Wir sind auch gemeinsam immer schön parallel gewesen und haben Sri Lanka voll ausgekostet. Und wer kann von sich schon behaupten, Schlaftrunken versucht zu haben in eine Giesskanne zu pinkeln, im Sitzen…. Und sonst: Kasi ile, bombale ile?

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Anna:

Sie kam etwas später dazu und wohnte auch nicht bei uns, war aber unverzichtbarer Teil der Golden Beach Crew. Die motivierteste Surferin, die wir je getroffen haben. Immer im Wasser und jede Session gleich vier Stunden. Jede Welle wird angepaddelt, manches wird gedropt und vieles auch gesurft. Fleiss und Motivation sind die Erfolgsrezepte um Surfen schnell zu lernen. Anna hat sie definitiv gelebt. Aber nicht nur als Motivationsvorbild, auch jenseits des Wassers, beim Essen, beim Yoga mit Tabea oder feiern bei Mambos, beim Relaxen und PPJ trinken, Anna war für jeden Spass zu haben.

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Pete & Kevin:

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Zwei Unikate. Ähnlich doch unvereinbar. Beide unfassbar gute Surfer, beide jenseits der 40, beide bedacht auf Ernährung und das innere gleichgewicht, beide lange Haare und Bart, beide immer im Wasser mit Hut und komplett-Lycra. Beide dauerstraff – immer. Aber beide kannten sich gegenseitig kaum und kamen wohl auch nicht so gut klar miteinander. Der Eine – Kevin – Amerikaner und Wave-Yoga Teacher, lebt auf der Insel mit Frau, der Andere – Pete – Australier, Shiatsu Experte und Langzeit-Reisender. Seit Jahren unterwegs, nie sesshaft und  kennt wohl die besten Surfspots weltweit.  Kevin, Frühaufsteher, bereits drei Stunden gesurft bevor die ersten überhaupt aufstehen, Pete lässt sich nicht stressen, schläft lange aus und checkt in Ruhe die Lage aus. Pete ist zusätzlich ein Mann der wenigen Worte und wenn, dann spricht er so leise, dass man angestrengt die Ohren spitzen muss. Oft wartet man auch vergeblich auf Antworten. Manchmal kommt nach ein paar Minuten Ruhe, wo man schliesslich mit keiner Antwort mehr rechnet plötzlich ein leisen: „I dunno what to say….“ Kevin ist wie ein Gegenentwurf zu Pete in dieser Hinsicht. Man kommt einfach nicht zu Wort. Er weckt einem um zum Surfen abzuholen und spricht früh am Morgen schon wie ein Wasserfall. Meist über sein Lieblingsthema Wellen: „Its pumpin’ man, we gotta get outta there man…“. Oder wenn keine Wellen da sind der Gegenentwurf: „Small waves are dangerous man, too many crooks in the water. Ist better too stay out for a couple of days, do some Yoga and save your power for the big swell.“ Es geht nicht nur ums surfen, die Typen sind allgemein gut informiert und haben eine Menge Lebenserfahrung. Das Problem war nur, wenn man Kevin etwas fragt, bekommt man einen Monolog zu hören, bis einem die Ohren klingeln. Spricht man mit Pete braucht man Zeit und ein ruhigen Ort um überhaupt Antworten zu bekommen und diese auch zu verstehen. Im Club nach fünf Bier sich gegenseitig ins Ohr schreien ist mit dem Typ sicher nicht…

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Episode 4: Der nackte Mann und das Meer

Abay ist in einer Beziehung noch sehr schwierig, wie viele Islamische Länder. Sie sind den sexuellen Verführungen der weiblichen Kurven gegenüber noch nicht so abgestumpft wie unsere Freizügige FKK und Online-Porno Gesellschaft. Es steht wahrscheinlich in jedem Reiseführer, dass die Frauen in den Muslimischen Gegenden immer angemessen kleiden sollen, dh. kein Dekolleté, Stoff bis über die Knie und keine freien Schultern, eventuell auch die blonden Haare bedecken. Am Strand bei 35 grad ist das manchmal schwierig, vor allem beim Surfen, oder beim Sonnenbaden, wie es viele Kurzzeittouristen extensiv betreiben.

Sabine und Tabea sollten Zeuge und Ursache eines Problems werden, dass das freizügige Auftreten der Touristen sicherlich begünstigt hat: Spannern und öffentliches Masturbieren. Beim Weg in die Stadt am Strand entlang – durchaus angemessen bekleidet und bedeckt – begegneten sie einem Einheimischen, der einige 100 m vor ihnen sie anglotze und schliesslcih ins Wasser lief. Man wundert sich, was macht der da im Wasser, hockend in der Brandung: „Kackt der etwa?“ Nein, er fing an sich gemütlich einen runterzuholen und die Mädels beim vorbeigehen zu beobachten. Als die sich der Situation bewusst wurden kam es zu großem Geschrei, wüsten Beschimpfungen und geschockter Flucht.

Ab da fiel es einem öfter auf, wenn man darauf achtete, Fischer die sich in den Büschen versteckten und die Mädels in Bikinis am Mainpoint begafften. Ein hausgemachtes Problem einer Kultur in der alles ansehnliche und erotische verboten ist, sich durch den Tourismus jedoch Reibungspunkte nicht vermeiden lassen. Zeigt den Jungs Babylon und sie drehen alle durch…. Es gilt natürlich nicht generell und nicht auf jeden Sri Lanker dort, viele sind ehrenhaft, andere, wie die Surflehrer längst verdorben durch Urlaubsflirts mit den Bikinimädels, aber eben andere, können mit den ungewohnten Verlockungen noch nicht ganz umgehen, wodurch auch Mädchen davon abgeraten wird alleine in einsame Regionen zu gehen oder nachts sich ohne Begleitung aufzuhalten. Bis auf den einen Zwischenfall hatten wir aber auch keine Probleme und Kafool nach bessert sich das Problem auch, da das Dorf und die Polizei hart mit den Spannern ins Gericht geht.

 

Episode 5: Hammock Dropout

Die Tage kamen und gingen. Wir waren surfen wenn es klappte, stritten uns um die Wellen und versuchten den Naturgewalten zu trotzen. Man kämpft mit den Wellen, manchmal besiegt man sie kurzzeitig, ein kleiner schneller Ritt, ein großer Triumph, ein Hochgefühl, was dem Sport seine Anziehungs- und Strahlkraft verleiht. An anderen Tagen, da läuft es eventuell nicht so gut, und man ist den Wellen unterwürfig, ja eher unterwässerig. Sie schliessen dich ein und waschen dich durch, drücken dich unter Wasser und eventuell auf das spitze Riff oder die Steine, bei viel Pech auch auf Seeigel. Man kann nicht jeden Tag gewinnen und muss sich den Gefahren beim Surfen bewusst sein. Aber es ist ein Trugschluss, wenn man sich in Sicherheit wiegt sobald man aus dem Wasser geht. Die Gefahren im Urlaub lauern überall, sie warten auf einen und passen den richtigen Moment ab, dann, wenn man nicht vorbereitet ist, dann, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnen würde: In der Hängematte. Dieses Todesfalle des Teufels wiegt einen durch rhythmisch leichte Schwingungen in Sicherheit, sie lädt zum träumen und schlafen, man fühlt sich zurückversetzt in die Kindheit, in die Babywiege, man denkt nur an die schönen Dinge des Lebens, wenn man in einer Hängematte liegt. In Hängematten kann man nicht traurig sein. Genauso fühlte ich mich an diesem Abend, in der Hängematte unser gemütlichen Schweizer Nachbarn. Wir hatten ein paar Bier, etwas Musik und hin und wieder ein bisschen Schokolade. Man träumte von den Wellen des nächsten Tages, redete über Crooks im Wasser und Floater, die erst noch erfunden werden müssen. Man hörte Musik, bei 30° um 7 Uhr Abends. Wir genossen usner Dasein und usner kleines Paradies in der Dämmerung Sri Lankas. Vielleicht passiert sowas immer im Zwielicht, wenn der Tag schwindet und die Nacht sich heranschleicht. Das ist die Stunde der Dämonen, nur sie können so Hinterlistig sein. Es passierte in Sekundenbruchteilen, und so plötzlich, dass alle anwesenden Sprachlos und Starr waren. Die Schnur der Hängematte riss. Ich wurde aus schönen Tagträumen in den freien Fall bugsiert, bevor ich hart auf dem Holzboden der Terrasse aufschlug. Die Fallhöhe war nicht bemerkenswert, es reichte jedoch aus, um die Holzdielen in ein kleines Trampolin zu verwandeln von dem ich seitlich über die Terrassenbrüstung geschleudert wurde. Wieder befand ich mich im freien Fall, diesmal aus guten 1,60, mit seitlicher Rotation, ausgelöst durch das abfedern des Holzbodens. Ich konnte mich noch drehen und landete auf den Beinen und rollte mich in feinster Parcours-Manier reflexartig über die Schulter mit einer Rolle ab, um den Schwung abzufangen. Das alles geschah in gefühlten Millisekunden, ich saß auf dem Boden, im Sand, wusste nicht wie mir geschehen ist, und blicke in 4 geschockte Gesichter: „Man, are you ok?“ „Everything alright?“ – „Yes, i think, im fine, that was lucky“. Wir waren alle leicht perplex mit dem was gerade völlig unerwartet passiert ist. Ich war sicher glücklich, es hätte mehr passieren können, aber ganz glücklich war es auch nicht, der Knöchel war hart gestaucht und ich konnte ein paar Tage weder auftreten und surfen. Dennoch, so wie Pete es sah haben meine Reflexe und meine Knochen mich vor Schlimmerem bewahrt: „Hey Leif, how are you? You have been lucky, man. You could have broke your neck easily, man. Really man, you have ankles of steel…“

Lernt daraus, die Gefahren lauern überall, seid immer bereit und trainiert eure Reflexe. Oder habt Glück… lasst euch jedoch niemals von der trügerischen Sicherheit einer im Wind schwingenden Hängematte täuschen.

 

Episode 6: Big K and Rihan

Die Bewirtschafter des GoldenBeach Hotel waren Kafool und sein Neffe Rihan, mit der Hilfe von einigen anderen.

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Kafool stellte sich als der beste Koch Sri Lankas heraus, alles liess immer ziemlich auf sich warten, aber es lohnte immer. Morgens Nudelsuppe vor dem Surf, hier und da mal Fruchtsalat, Sri Lanka Breakfast und vor allem das beste Curry der ganzen Welt. Dazu immer einen dummen Spruch auf Lager, immer herzlich und immer ein fettes Grinsen unter seinem Charakteristischem Schnäuzer.

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Rihan war für alles andere zuständig ausser Kochen. Er sprach sehr gutes English, war sehr selten ist in Sri Lanka und war manchmal schon zu hilfsbereit. Sehr charmanter Typ, aber emsiger Verfechter des Islams und aller Regeln des Koran. Manchmal fast schon fundamentalistisch. Der Bürgerkrieg hat die Region eben stark geprägt und Rihan hat von seinem Vater ein strenges Wertesystem nahegelegt bekommen. Manchmal schon erschreckend wenn man länger mit ihm geredet hat. Aber ich glaub wir haben einiges dafür getan, dass er in der Zeit in der wir da waren, gelernt hat, dass es ein Leben jenseits Religion und Regeln gibt. Wie Janiv bemerkte: „Wir haben ihm Babylon gezeigt, er war so happy, der ist für immer verdorben…“

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Episode 7: Täglich grüsst das Ding – mehr Ding als Brett

Mein Brett hat ja schon auf Bali einiges an Dingern abbekommen, dazu Tail abgeknickt und Finne rausgebrochen. Im Vergleich zu Tabeas hab ich mindestens meinen Kaufpreis nochmal in Reparaturen gesteckt.Den Flug hat es erstaunlicherweise gut überstanden, aber ich habe es auch schon bewusst mit einigen Rissen eingepackt, die nun in Sri Lanka gefixt werden mussten. Nach der Reparatur gleich wieder zwei neue Dinger drin, nach der ersten Session. Zum einen war die Reparatur scheisse, zum anderen entdeckte man immer mehr kleine Risse und Dinger. Der Brett scheint so dünn geglast, dass es nach jeder Berührung auseinanderfiel. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, wenn es mal kein Wasser im Kern hat, und richtig schwebte.

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Der Vorteil davon war, ich konnte mir immer neue Bretter ausleihen, wenn meins mal wieder in Reparatur war, udn mit fast allen surfte ich besser als mit meinem eigenen. Auch mit Tabeas Brett lief es besser, auch wenn sie immer Angst hatte, dass ich ihrs kaputt mache. Nachdem ich noch einem Israeli Crook zusammengestoßen bin und seine sich in mein Brett gebohrt haben, war es endgültig mehr Ding als Brett. Für die Münchner Flusswellen wird es noch genügen, zum richtigen Surf ist es ab jetzt nicht mehr zulässig, die ganzen Reparaturen ruinieren einem ja den Urlaub.

 

 

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Episode 8: PPJ

Du bist verkatert? Oder krank? Das Essen war zu scharf? Bist du traurig, schlapp oder müde? Bist du durstig und brauchst Erfrischung? Brauchst du Energie fürs Surfen? Es gibt ein Geheimrezept, Kafool hat es begründet, Dom hat es benannt: PPJ (Gesprochen: PiPiJay). PPJ steht für frischen Pineapple Passionfruit Juice und diese Kombination beamt Einen in ferne Galaxien. Medizin für Körper und Seele. Täglich ein bis zwei PPJ und die Sonne wird dir förmlich aus dem Arsch scheinen.

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Episode 9: Main Point tactics & Surfing in ABay

Es gibt viele Wellen an der Ostküste Sri Lankas, und auch viele in der näheren Umgebung von Abay. Die Beste ist eindeutig der Main Point direkt am Peak von ABay. Eine perfekte Rechte, unn die Welle die mit Sicherheit immer läuft, egal wie groß oder klein der Swell ist. Dafür auch die Welle bei der man sich sicher sein kann, niemals alleine im Wasser zu sein. Zu den Stoßzeiten morgens um 6 und Abends ab 5 hat man meistens 30-40 Leute im Wasser, unter ihnen dann meist auch um die 5 Locals, die mindestens wie 3 normale Surfer zählen. Positionskampf vom Feinsten, meistens liegt man doch falsch, und selbst wenn man einen guten Tag hat, bekommt man 2-4 Wellen in 2 Stunden. Manche Sessions auch nur eine. Wir haben ziemlich shcnell gelernt dass sich zumindest am Main Point früh aufstehen nicht lohnt und sind gemütlich nach dem Frühstück um 11 mal nach vorne zum Peak gestiefelt. Dort erstmal die Lage checken, kleiner Kaffee und warten bis alle Frühsurfer langsam keine Power mehr haben und aus dem Wasser kommen. Dann schön Antizyklisch zur Mittagshitze ins Wasser, meist wenn der Wind auch bischen anzieht. Dann waren meist nur noch 10-15 Leute im Wasser und es gab realistischere Chancen ein paar Wellen zu erwischen. Einmal haben wir es sogar alleine ins Wasser geschafft, nur eine Meeresschildkröte schwamm mit uns in den Wellen. Die Welle läuft über ein scharfes Riff, beim rein- und rausgehen muss man vorsichtig sein, um sich nicht die Füße einzuschneiden. Jeder hat Schnitte an den Zehen, jeder wendet unverhältnismässig viel Pflege für diese Schnitte auf. Alles kann sich schnell entzünden, dazu heilen Wunden nicht, wasserfeste Pflaster sind Pflicht, und um ständiges Desinfizieren kommt man nicht herum._S070095S0141196

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Uns war es oft zu voll am Main Point, vor allem anfangs, wo uns auch noch eine gewisse Sicherheit fehlte. Wir suchten uns Ausweichsports. Zum einen gab es einen kleinen Stein direkt vorm Golden Beach an dem bei ausreichendem Swell eine schöne, wenn auch kurze Welle brach. Zum anderen gab es zwei Beachbreaks, schnelle kräftige Wellen, rechts und links in der Bucht, die, wenn sie liefen, ziemlich spassig sein konnten. Im Norden von Abay, 20 Minuten mit TukTuk gab es den Whiskey Point, eine langsam laufende Rechte an einem Traumstrand, leider oft von haufenweise Israelis belagert, die gemeinsame Sache machten. 10 Minuten zu Fuss von dort war der Putuvil Point, wir waren nur einmal da, hatten aber eine der besten Sessions überhaupt. Zu viert mit Anna und Dom waren wir alleine im Lineup, Welle nach Welle, erst nach 3 Stunden kamen wir völlig entkräftet aus dem Wasser. Tabea hatte hier ihre beste, schnellste und längste Welle – ein Wahnsinnstag. Leider lief die Welle in der Folgezeit nicht mehr.

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Episode 10: Okanda – Safari oder surfen?

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Wenn der Swell stimmte oder auch wenn es nur so schien, dann machten wir uns auf den langen und beschwerlichen Weg südwärts. Über 1 Stunde Tuk Tuk – größtenteils über Dirtroads. Wir bleiben immer den ganzen Tag in Okanda, da sich die lange und teure Fahrt sonst nicht lohnte und es war jedesmal ein Highlight. Einmal erreichten wir den Strand um viertel vor Sechs morgens, wir waren allein beim Sonnenaufgang, doch genau an diesem Tag hat es sich nicht. eigentlich war es nie richtig voll in Okanda, da der Weg so weit ist. Meist war man 4 bis 10 Leute im Wasser. Gerade als wir ins Wasser wollten kamen auch schon die nächsten Leute an, wir hatten geradeeinmal 10 Minuten alleine im Wasser, und wir in diesen 10 Minuten gabs nur aufs Maul. Es sollte der vollste Tag in Okanda werden, insgesamt manchmal 15 Leute im Wasser, aber dennoch chillig im Vergleich zum Main Point. Die Welle in Okanda ist vergleichsweise schwer zu nehmen, ziemlich steil anfangs, aber wenn man drauf war, ist es ein langer Ritt bis zum Strand. Ich hatte die besten Wellen in Okanda, und immer einen Riesenspass in dieser verlassenen Bucht.

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DSCF1381Das Besondere an Okanda ist zudem die Fahrt und der Ort an sich. Auf dem Weg begegnen einem wilde Elefanten, Pfaue, Wasserbüffel, Krokodile, Reiher, wenn man Glück hat Leoparden und auf jeden Fall wilde Rehe. Angekommen in Okanda weiss man nicht so richtig was man von diesem Dorf halten soll. Ein großer – keineswegs schöner – aber doch berühmter Pilgertempel steht in der Mitte und ist die wahrscheinlichste Daseinsberechtigung für den Ort. Aussenrum ein zwei kleine Localshops, zwei Brunnen viele MEnschen die auf dem Boden sitzen und einige Leute, die den Pilgerern Müll verkaufen wollen. Ein merkwürdiger Flair, doch läuft man die 10 Minuten zur Bucht, wird man überrascht von diesem Traumsurfspot.

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Okanda war ein Traum, beste Erinnerungen, chillige und heftige Wellen, Surfsessions bis zur Erschöpfung und Erholung im Baumhaus.

 

Episode 11: Wiedersehen mit alten Freunden

Letzte Woche Abay und ein altbekanntes Gesicht ist wieder an unserer Seite. Stephan – PH – mit dem wir shcon durch Bali getourt sind, kam mit seinem Bruder ins Dorf. Leider im Golden BEach kein Platz mehr, aber sie haben schnell was gutes gefunden. Sogar noch besser, ihre Unterkunft hatte eine Tischtennisplatte. Die Tage gingen mit TT und Beachball Turnieren, lustigen Surfsessions in kleinen Wellen, Schläfchen am Strand und alten Anekdoten beim abendlichen Bier. War schön dich wiederzutreffen Stephan und viel Glück auf deinen restlichen 11 Monaten Reisen.

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Episode 12: Gehen wenns am schönsten ist

Um uns herum verlängerte gefühlt alles und jeder. Die Raben lachten von den Dächern, weil wir wohl die einzigen Deppen waren, die Sri Lanka zu dieser Traumzeit verlassen mussten. Domi mal easy 2 Wochen verlängert. Anna auch, warum auch nicht. Und da alle schon dabei waren, hat sich Janiv auch gleich angeschlossen. Wir kamen hart in Versuchung. Why Not? Aber wir wussten ja schon die ganze Zeit, dass dieser Tag irgendwann kommen musste, und jetzt war es eben so weit. Wie sagt man so schön, man soll gehen wenn es am Besten ist. Wir dachten uns das trifft nicht nur auf Partys zu, sondern bestimmt auch auf Reisen. Wir genossen noch einen letzten Sonnenaufgang, tranken ein paar PPJ und aßen Obstsalat bei Kafool, und versorgten für die lange Reise mit ausreichend Rhottis. Wir hatten mächtig Pipi in den Augen, aber auch ein riesen Lachen auf den Lippen und unser Herz strahlte immer noch vor Freude. Danke an alle die hier in Sri Lanka am Start waren, wir hatten unvergessliche Wochen. Domi und Janiv, wann ist Urlaub nächstes Jahr geplant? Goldstrand ist doch schon reserviert für uns…..

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Anbei noch ein paar Eindrücke von der geilen Zeit in diesem doch irgendwie etwas anderem Land, Why Not?

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Kommentare

Eine Antwort zu „Arugam Bay: Its pumpin man, six feet glassy, why not…“

  1. Avatar von PH

    Wie immer sehr treffend formuliert. Wenn mein Blog eine Doktorarbeit wäre müsste ich aufpassen, dass ich nicht zum nächsten Guttenberg werden 😉

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